Weniger Archiv. Mehr Varia


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Bei Archivaria wird das Schreiben, Vermitteln und Forschen wichtiger

Archivaria gibt es bereits seit 2008. Was als loses Netzwerk startete, formierte sich dann zum Verein und wurde 2015 zur GmbH. Vieles hat sich seither verändert, aber der Kerngedanke ist derselbe geblieben: Archivaria steht zum einen für Archivdienstleistungen. Was ja nahe liegt. In den vergangenen Jahren haben wir diverse Archive strukturiert, verzeichnet, bewertet, verpackt, transportiert. An Bedeutung gewonnen haben ausserdem Angebote im Bereich Records Management.

Von Anfang an stand da aber auch ein «Varia» im Namen: Weil wir uns mit Archiven so richtig gut auskennen, aber eben nicht nur. Das «Varia» steht für Ausstellungen zu historischen Themen, für Schreib- und Konzeptarbeit, für Publikationen in verschiedenen Formaten, Forschung und auch für Archivvermittlung. Für den Brückenschlag also zwischen dem, was in Archiven schlummert und einer interessierten Öffentlichkeit.

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Auszeit


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Wir machen Betriebsferien und wünschen eine erholsame Fest- und Ferienzeit

Und wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Und wieder war es kein einfaches Jahr. Das Erleben einer Vielfachkrise stimmt nachdenklich und macht betroffen.

Umso dankbarer sind wir von Archivaria aber auch, dass wir auf ein erfolgreiches – und ja, auf ein schönes – Geschäftsjahr zurückblicken dürfen.

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Stürmische Zeiten


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Eine Zeitreise ins Rothenburg der 1920er Jahre

Die 1920er-Jahre gelten gemeinhin als «stürmisch». Nach dem Ende des zerstörerischen Ersten Weltkriegs kam in Grossstädten wie New York, Berlin oder Paris ein neues Lebensgefühl auf. Radio, Kino und Jazzmusik revolutionierten das Leben. Insbesondere für Frauen boten sich nun Freiräume, wo vorher keine waren. Nicht nur erstritten sie in Deutschland, Österreich und den USA das Stimm- und Wahlrecht. Viele von ihnen wollten auf die während des Krieges neu erworbenen Fähigkeiten nicht verzichten und zogen Ungebundenheit und ökonomische Unabhängigkeit der Ehe vor. Insbesondere in den genannten Grossstädten ergab sich dabei eine emanzipatorische Aufbruchstimmung. In der Schweiz sah die Situation allerdings anders aus.

Hierzulande waren nicht nur technische Errungenschaften weniger verbreitet – während man in Chicago den Staubsauger genoss, fehlte in alpinen Regionen der Wasseranschluss. Auch die Geschlechterrollen hatten sich kaum verändert. Einigermassen vom Ersten Weltkrieg verschont, waren Männer und Frauen in der Schweiz auch weniger in neue soziale Rollen katapultiert worden. Blies in der Schweiz auf gesellschaftlicher Ebene ein ruhigerer Wind als anderswo, wurde es im Sommer 1927 jedoch im wahrsten Sinne des Wortes «stürmisch».

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Die ersten „Viscosi“-Filme sind online


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Wie war das damals? Damals, als die „Viscosi“ noch auf dem Platz Emmenbrücke Kunstseide und Nylon produzierte. Damals, als die Fabrik noch tausende von Mitarbeiter*innen beschäftigte, eigene Sportplätze unterhielt, Haushaltskurse durchführte und an Weihnachten Schuhe verschenkte. Damals, als man sich natürlich noch siezte, Männer Aufstiegsmöglichkeiten hatten und Frauen tiefe Löhne. Damals, als es irgendwann nicht mehr aufwärts ging, sondern immer steiler abwärts.

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„Ich bin in dichter Not!“


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Briefe eines zwangsmigrierten Philosophen im Archiv der Gemeinnützigen Gesellschaft Luzern

Was haben wir nicht schon alles entdeckt in den verschiedenen Archiven, in denen wir tätig waren: Nebst einigen historischen Trouvaillen und verschwunden geglaubten Einzelstücken auch mumifizierte Mäuse, grössere Summen Bargeld oder eine Sammlung von Kieselsteinen. Überraschungen sind wir also gewohnt. Manche dieser unerwarteten Funde sind allerdings Zeugen vergangener Not und Verzweiflung – und hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack.

So erging es uns mit einigen Briefen, die wir bei der Aufarbeitung des Archivs der Gemeinnützigen Gesellschaft Luzern (GGL) fanden. Die Briefe stammen von Arthur Liebert und erlauben Einblicke in das Schicksal eines deutsch-jüdischen Gelehrten auf der Flucht. Luzern spielt dabei eine bemerkenswerte Rolle.

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Angst vor dem Millenium-Bug


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Haben Sie den Jahreswechsel von 1999 auf 2000 mit einem Glas Champagner in der Hand gefeiert und ausgelassen zum Hit des Jahres «Mambo No. 5» von Lou Bega getanzt? Vielleicht war Ihnen aber auch nicht zum Tanzen zumute, denn die Jahre vor der Jahrtausendwende brachten einigen Kopfschmerzen noch vor dem Kater.

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Skifahren als Volkssport und Teambildung


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Wie eine Emmer Viscosefabrik das Skifahren entdeckte und eine neue Tradition begründete

«Alles fahrt Ski, alles fahrt Ski. Ski fahrt di ganzi Nation», so besang es der Schweizer Schlagersänger und Fernsehstar Vico Torriani 1963. Schliesslich gebe es nichts Schöneres als «Sunneschy, Bärge und Schnee». Heute ist es bisweilen schwierig geworden mit dem Schnee, der Wintersport steht vor dem Hintergrund des Klimawandels in der Kritik und es ist für Schweizer*innen nicht mehr zwingend, (gute) Skifahrer*innen zu sein. Früher war eben alles noch anders.

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Im Einsatz für unser visuelles Erbe


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Nach Abschluss des ersten „Foto-Friebel“ Projektes blicken wir zurück – und nach vorne

Der analoge Nachlass der Surseer Fotografenfamilie Friebel befindet sich im Besitz des Stadtarchivs Sursee und beschäftigt uns nun schon einige Jahre: 2016 erfolgte die erste Begegnung – und es war Liebe auf den ersten Blick. Allerdings eine Liebe, die von Beginn weg auch etwas Bauchweh bereitete. Umfasst der Nachlass doch mehr als 600’000 Bilder, gleicht die Suche nach einer einzelnen Aufnahme der nach der Nadel im Heuhaufen und ist der konservatorische Zustand zum Teil besorgniserregend.

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Öffentlicher Werkstattbericht


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Einblicke in das Erschliessungsprojekt Foto Friebel

Anlässlich des Welttages des audiovisuellen Kulturerbes am 27. Oktober stellen das Stadtarchiv Sursee, die Stiftung Fotodok und Archivaria ein gemeinsames Projekt vor: Die Rettung eines Bildbestands aus dem Nachlass der Fotografenfamilie Friebel. Wir zeigen auf, welche Schritte und Entscheidungen, Herausforderungen und Überraschungen in so einem Projekt stecken und wie es mit unterschiedlichem Fachwissen angepackt werden kann. Und natürlich erlauben wir Einblicke in den geborgenen Bilderschatz.

Wann: 27. Oktober, 19:30 Uhr

Wo: Rathaus Sursee

Der Eintritt ist frei

 

Bild: Bürstenfabrik Surental, Produktfotografie, 10.12.1948. Foto Friebel, Sursee ©Stadtarchiv Sursee

 

 

 

Noch mehr Frauenpower


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Flavia Müller unterstützt unser Team über den Sommer

Es läuft viel bei Archivaria! An ein Erschliessungsprojekt knüpft das nächste an, daneben beraten wir in Fragen des Records Management oder bei der Durchführung von Interviews mit Zeitzeug*innen, entwickeln Ordnungssysteme und Vermittlungskonzepte.

Gut also, dass wir diesen Sommer auf die Unterstützung von Flavia Müller zählen dürfen.

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